Meditatives Dehnen = Selbstmassage beim Sinken
Bei der Kombination von meditativen Dehnen mit Selbstmassage sinken wir auch von aussen ein Stück weit in unser Gewebe. Auch hier nutzen wir die Kraft der Schwerkraft und verzichten unbedingt darauf, mit unseren Muskeln zu drücken. Allenfalls nutzen wir aktive Bewegungen um die Position der Hand oder der Finger, die in das Gewebe sinken, zu verändern. Das meditative Moment stellt sich erst ein, wenn wir die Dinge nicht mehr aktiv verfolgen müssen, damit sie geschehen.
Meditatives Dehnen = Umschalten des Nervensystems über den Vagus
Wenn wir beim Einfalten die Augenhöhlen auf die Handballen sinken lassen, sinken gleichzeitig die Handballen auf die Augäpfel und diese nach hinten. Der Druck erreicht dort den Vagusnerv. Die Aktivierung des Vagus führt uns in den regenerativen Modus. Wenn jedoch gleichzeitig unser Ehrgeiz am Werk ist und wir auf uns selbst Druck ausüben, kommt auch das im Nervensystem an und die Wahrscheinlichkeit des Umschaltens nimmt entsprechend ab.
Tiefenentspannung mit entballten Fäusten
Tiefenentspannung ist ein ganzkörperliches Geschehen. Das Fasziennetz funktioniert ähnlich wie ein Schwarm. Sobald eine kritische Schwelle für einen Richtungswechsel überschritten ist, findet er statt. Im Achtsamkeitstraining lernen wir die Aufmerksamkeit auf die einzelnen Bereiche zu richten. Im meditativen Dehnen lernen wir, die Bereiche sinken zu lassen. Für die Selbstmassage nutzen wir unsere entballten Fäuste. Von aussen betrachtet ist der Unterschied zu den geballten Fäusten relativ gering. Von innen gespürt ist er riesig. Wenn es uns gelingt, die Spannung der Faust in sich zusammensinken zu lassen, sinkt die gesamte Körperspannung.
Meditatives Dehnen = Inneres Schaukeln
Um das Sinken zu unterstützen schaukeln wir innerlich unseren Schwerpunkt von einem Stützpunkt zum anderen. Beim Schaukeln von links nach rechts, können wir eventuell spüren, dass unser Kiefer mitschwingen möchte. Und mit ihm unsere Schädelknochen und unser Gehirn. Der Seitenwechsel aktiviert einmal mehr die linke und einmal mehr die rechte Seite. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf diesen Wechsel richten, können wir höchstens noch sehr einfache Rechenaufgaben lösen. In vielen Meditationssystemen finden wir Anleitungen, die in eine ähnliche Richtung weisen.